Doppelte Strafmilderung für den Beteiligten an einer Untreue

KG, Beschl. v. 02.04.2012 – (4) 161 Ss 30/12 /67/12) Leitsatz: Bei einem Gehilfe, der nicht selbst in einem Treueverhältnis (§ 14 I Nr. 1 StGB) zu dem Geschädigten einer Untreue stand, ist eine Strafmilderung nach §§ 28 I, 49 StGB neben einer Milderung nach §§ 37 II, 49 zu erörtern. Eine doppelte Strafmilderung kommt nur dann nicht in Betracht, wenn der Sache nach Mittäterschaft vorliegt und die Gehilfenstellung allein auf dem Fehlen der Vermögensbetreuungspflicht beruht. Die Ehefrau E des Angeklagten A führte bis zum Jahre 2005 die aus mehreren Firmen bestehende E-Gruppe als Geschäftsführerin. In den Jahren 2003 bis...

Kremiertes Zahngold als taugliches Diebstahlsobjekt?

(Beschluss des OLG Hamburgs vom 19.12.2011 – 2 Ws 123/11, gekürzt auf den Vorwurf des Diebstahls) Ein Gastbeitrag von Frau Vanessa Gölzer, Studentin aus Berlin Der Tod an sich ist schon für viele Leute ein beunruhigender Gedanke. Wer allerdings diesen Fall gelesen hat, der wird um einiges mehr beunruhigt sein und sich fragen, ob die Habgier mancher Menschen sogar bei Toten keine moralischen Grenzen kennt. Sachverhalt Der Angeklagte arbeitete für die Hamburger Friedhöfe und führte dort die Feuerbestattung von Leichnamen aus. Über einen Zeitraum von vier Jahren durchsuchte er nach Verbrennung der Leichen verbleibende Rückstände und nahm in diesem Zug...

Ist das Rassismus?

Diese Woche hatte ich eine Verhandlung vor dem Landgericht Berlin. Gegenstand der Verhandlung war ein Diebstahl in einem Berliner Baumarkt. Auf die Frage des Gerichts, warum denn die Polizei gerufen wurde, meinte der Ladendetektiv, dass es eine Anweisung der Geschäftsleitung geben würde, dass bei ausländischen Beschuldigten trotz festem Wohnsitz in Berlin die Polizei zu rufen sei. Das Gericht war ein wenig überrascht über diese Antwort. Ist die Anweisung der Geschäftsleitung nun Rassismus? Rechtsanwalt Steffen Dietrich, Berlin

Flickenteppich auf Berliner Straßen

Wenn man früher mit einem tiefergelegten Sportwagen ohne Probleme Berliner Straßen benutzen konnte, braucht man heute einen Geländewagen mit Vierradantrieb. Auf dem Weg von meiner Kanzlei zum Gericht und wieder zurück zur Kanzlei muss man bereite mehr Schlaglöcher umfahren als bei einem Tag im Gelände. Berliner Straßen haben mittlerweile den Zustand von Straßen in Entwicklungsländern erreicht. Rechtsanwalt Steffen Dietrich, Anwalt für Strafrecht aus Berlin

Überlastete Amtsanwaltschaft in Berlin?!

Berlin muss sparen, darüber sind sich wahrscheinlich alle einig. Manchmal hat man aber das Gefühl, dass die Spargrenze in bestimmten Bereichen erreicht sein könnte. Nachfolgendes Schreiben habe ich die letzten Tage von der Amtsanwaltschaft Berlin übersandt bekommen. Auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches. Die Amtsanwaltschaft Berlin teilt mir mit, dass ein Verfahren gegen meine Mandantin gem. § 170 StPO eingestellt worden ist. Das Scheiben hat meine Mandantin natürlich sehr gefreut, doch was hat nun aber das Schreiben der Amtsanwaltschaft Berlin mit den Sparanstrengungen des Landes Berlin zu tun? Die Antwort findet sich oben rechts. Die Einstellung wurde am 24. Juli...

Better call Saul

Es gibt Webseiten von Kollegen, die muss man auf jeden Fall gesehen haben. Als Rechtsanwalt aus Deutschland ist man doch immer wieder überrascht, wie sich Anwälte in anderen Ländern präsentieren. Ein gelungenes Beispiel findet man unter: http://www.bettercallsaul.com/ Ich empfehle dringend, sich die Videos anzuschauen. Rechtsanwalt Dietrich, Anwalt für Strafrecht aus Berlin