Gefesselt entbinden?

Eigentlich kann das nur ein schlechter Scherz sein, was die Frankfurter Rundschau heute schreibt:

Die Frauen, die zumeist wegen Drogen- oder Diebstahldelikten oder als Abschiebehäftlinge einsitzen, berichteten von demütigenden Gängen zum Frauenarzt, wo sie in Handschellen zwischen anderen Patientinnen im Wartezimmer saßen. Von Unterleibs-Untersuchungen in Anwesenheit auch männlicher Beamter, welche die Situation „regelrecht auskosten“. Vom Zwang, sofort nach der Geburt abzustillen und das Kind nicht mehr zu sehen. Und vom Entbinden im gefesselten Zustand. Die absurde Begründung: Fluchtgefahr.

Falls die Geschichte tatsächlich stimmt, verbieten sich jegliche Nachfragen, Einschränkungen, Erklärungen von selbst. Wer eine Frau zwingt, gefesselt zu entbinden, hat sie ja wohl nicht mehr alle.

Konstantin Stern

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2 Antworten

  1. daniela sagt:

    Ich wüsste zu gerne mal wie ein Fluchtversuch hier hätte aussehen sollen wenn man auf die Handschellen verzichtet hätte. Ausserdem habe ich überhaupt kein Verständnis dafür das hier männliche Beamte anwesend sind. Es gibt doch wohl mehr als genug Justiz- oder Polizeibeamtinnen die ihren Job sehr gut machen können – und zwar ohne männliche Unterstützung!!!!!

  2. egal sagt:

    Soweit man es heute hört, handelt es sich um einen Einzelfall.

    Bei der Frau soll wohl ein Fluchtvermerk bei der Frau bestanden haben, also wurde sie zum Krankenhaus entsprechend gefesselt hingebracht.

    Die eigentliche Entbindung fand dann ohne Polizeibeamten statt, ungefesselt, auch der Kontakt mit dem Kind war ungefesselt.

    Als dann die Entbindung komplett fertig war, gings dann wieder ins Gefängnis zurück. Gefesselt dann wieder.

    Ist das immer noch “würde”los? Art. 1 GG verletzt? Scheint wohl eher bei einigen Journalisten etwas durchgegangen sein. Dass man solchen journ. Ergüssen sofort glaubt, sollte nachdenklich stimmen.

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