Führerschein weg bereits mit 8 Punkten in Flensburg?

Nach einem Bericht der Bild-Zeitung plant das Verkehrsministerium, bereits im nächsten Jahr die Verkehrssünder-Kartei umzustellen.

Wichtigste Änderung: Der Führerschein wird bereits bei 8 Punkten entzogen, bislang musste man 18 Punkte angesammelt haben.

Andererseits soll es nach der Neuregelung nur noch drei Arten von Verstößen geben

1) ohne Punkte
2) mit einem Punkt
3) mit zwei Punkten

Zudem sollen die bisherigen komplizierten Verjährungsvorschriften transparenter werden.

Wer sich über die bestehende Rechtslage informieren will, dem haben wir auf der Seite http://www.rechtsanwalt-punkte-in-flensburg.de alle nötigen Informationen zum Verkehrszentralregister und zum Punkteabbau in Fragen und Antworten zusammengestellt.

Was haltet ihr von der geplanten Neuregelung?

***
In einer vorherigen Version hieß es, das Umweltministerium habe den Vorschlag eingebracht. Das ist natürlich Quark.

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2 Antworten

  1. mendel sagt:

    „Umweltministerium“?

    Mir ist nicht klar, welches Problem diese Neuregelung beseitigen soll: will man nur Wulff endlich von den Titelseiten bringen? Oder steckt eine Schwäche des bisherigen Systems dahinter, die uns die Berichterstattung auch meiner Tageszeitung verschweigt?

    @Debe: Ich finde die gegenwärtige Praxis bei der Verfolgug von Geschwindigkeitsübertretungen gut. Sie erlaubt es, der Verkehrs- und Straßenlage angepasst in Maßen schneller als vorgegeben zu fahren; war das nicht angepasst und führt zu einem Unfall, greift hingegen die Vorgabe voll.

    Ich denke, dass die Neuregelung eher zu einem Bagatellisieren mittlerer Übertretungen führt: derzeit muss ich mit einem Punkt zwei Jahre fehlerfrei fahren, um wieder ein suaberes Register zu haben, während ich mir mit der neuen Regelung 2 einzelne Punkte pro Jahr erlauben könnte, ohne jemals über 4 Punkte hinauszukommen – mit der alten Regelung würde solch ein Fahrstil über kurz oder lang zum „Idiotentest“ und letztlich zum Führerscheinentzug führen.

  2. Debe sagt:

    Ich finde die bestehende Regelung nicht grundsätzlich falsch – abgestufte Bewertung von Verkehrsverstössen zusätzlich noch Bussgelder, das kann man verstehen und vorsichtiger fahren, wenn man in den Grenzbereich kommt. Ich habe selber keinen Punkt in Flensburg, bei Berufs- und Vielfahrern kann ich aber durchaus verstehen, zumindest durch Geschwindigkeitsverstösse einige zusammenzubekommen. (Rotfahrten, nicht verkehrstaugliche Fahrzeuge etc. genießen bei mir aber kein Verständnis).

    Was mir nicht gefällt ist das bisherige Verjährungsprinzip, das manchen Punkten eine sehr lange Lebensdauer beschert. Die Idee, grundsätzlich mit kleineren Zahlen zu arbeiten gefällt mir, auch eine Änderung der Verjährungsfrage finde ich gut.

    Woran es aber meiner Meinung nach mangelt ist die Durchsetzung. Wenn man wie ich auf fünf Jahre und 100000 km gerechnet mit lediglich 100 Euro Knöllchen davonkommt, obwohl man die schwarzen Zahlen im roten Kringel als Empfehlung versteht („zehn mehr geht immer“, 20 mehr als absolutes Limit), scheint das Risiko, erwischt zu werden, zu klein zu sein. Die Bereitschaft, sich nicht exakt an die Vorgaben zu halten, wird also sehr gross. Gesetze und Regeln, an die sich kaum jemand hält, sollten aber meiner Meinung nach an die Realität angepasst werden… oder umgekehrt: Häufigere Kontrollen, Ahndung auch von nur 5 km/h drüber mit einem Punkt, dann hat sich das Thema vermutlich recht schnell erledigt. 15 Euro tun wenigen Leuten weh, werden quasi in den Fahrtkosten eingepreist, aber mit Punkten trifft man doch fast jeden.

    In GB scheint es auch schon für Minimalverstösse einen Punkt zu geben, und bei 4 Punkten (?) ist erstmal Schluss mit dem Autofahren. Es liegt wohl nicht nur daran, aber insgesamt scheinen sich dort mehr Leute an die Limits zu halten. Die Hälfte meines Knöllchen-Budgets ging eben auch für 3 km/h zu schnell in Swindon drauf 🙂

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